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Tock Tock Tock, der Waldspecht ruft

Wer beim Schach besser werden möchte und sich fragt, wie das geht, der wende sich an den schwedischen Großmeister Hans Tikkanen. Der hat nämlich vor einigen Jahren eine „unfehlbare“ Methode präsentiert, die viele Schachspieler preisen und die auch bei ihm selbst zum Erfolg geführt hat: Das Specht-Prinzip (“The Woodpecker Method”).

2010 war Tikkanen schon seit Jahren Internationaler Meister, als er seine Methode ersann und sie beim Training konsequent anwandte. Wenig später gelang es ihm, binnen sieben Wochen drei Großmeisternormen zu erzielen, sich den höchsten Titel im Schach zu sichern und seinen Elo auf 2.600 zu schrauben.

Mit seinem Großmeisterkollegen Axel Smith  hat Tikkanen aufgeschrieben, wie das Specht-Prinzip funktioniert und liefert das komplette Trainingsprogramm noch dazu. “The Woodpecker Method” ist eines der heißesten Schachbücher auf dem Markt, seitdem es 2019 erschien.

Wie jedes andere Trainingsprogramm ist auch das Specht-Prinzip mit Arbeit verbunden. Wer hofft, sich das Buch unters Kopfkissen legen zu können, und dann werden die Elopunkte schon irgendwie ins Gehirn einsickern, der wird mit diesem und jedem anderen Schachbuch keinen Erfolg haben. Aber wer dranbleibt, der sollte bald Fortschritte verbuchen, vielleicht sogar, wer weiß, drei GM-Normen binnen zwei Monaten.

Im Prinzip basiert das Specht-Prinzip darauf, Folgen von nach Schwierigkeit und Thema sortierten Taktikaufgaben wieder und wieder zu lösen, und das immer schneller unter Zeitdruck. Wer das durchzieht, so Tikkanen, der schärft am Brett seine taktische Schlagkraft, seine Intuition und begeht obendrein weniger taktische Fehler. Wenn wir uns vor Augen führen, dass selbst auf der Meisterebene die Mehrzahl aller Schachpartien durch taktische Fehler entschieden wird, dann ahnen wir, welche Spielstärkesprünge so ein Trainingsprogramm ermöglicht.

Die Grundidee dabei ist ein Set von Aufgaben (z.B. 1.000 Taktikaufgaben) innerhalb einer Zeitspanne (z.B. 4 Wochen) einmal zu lösen. Dabei sollte man nicht zu viel Zeit für die Aufgabe aufwenden sondern auch mal die Intuition walten lassen. Natürlich sollte man sich immer auch die Lösung anschauen. Wenn ein „Cycle“ durch ist halbiert man die Zeit und löst die gleichen Aufgaben noch einmal. Dann in weiteren „Cycles“ immer mit der Hälfte der Zeit bis man zum Schluss das gesamte Set an nur einem Tag löst. Menge und Zeitdruck sind hier die beiden Variablen, die den Erfolg ausmachen und vor allen die Wiederholung.

Wer bei chessable trainiert, kann das Originalbuch hier auch als Kurs bekommen: https://www.chessable.com/course/10582. Wer es günstiger bekommen will sei hier eine Seite empfohlen: https://www.chesspecker.com/ Dort kann man sich aus über 2 Millionen Aufgaben die es bei lichess gibt entweder ein „random set“ zu seiner Spielstärke holen oder auch aus bestimmten Themengebieten und Motiven auswählen.

Ein Gedanke zu „Tock Tock Tock, der Waldspecht ruft“

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